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Ratgeber Haushalt & Wohnung

Richtig heizen: So sparst du Heizkosten

Jetzt richtig heizen! Wir verraten dir, wie du mit einfachen Tipps und Tricks Heizkosten sparen kannst!

Die meiste Energie im Haushalt wird beim Heizen verbraucht. Dabei gibt es einfache Tipps, mit denen du Heizkosten sparst. Das schont deinen Geldbeutel, ist gut für die CO2-Bilanz und beugt der Schimmelbildung vor. Wir zeigen dir, wie du richtig heizt!

Zuerst Heizung entlüften

Je mehr überschüssige Luft sich im Heizkörper befindet, desto mehr Energie braucht die Heizung für die gewünschte Temperatur. Für das Entlüften deiner Heizung brauchst du nur drei Dinge: einen Heizungsentlüftungsschlüssel, einen Lappen und eine Schüssel zum Auffangen des Wassers.

So geht’s:

Schritt 1: Drehe zuerst die Umwälzpumpe (siehe Bild) ab, welche sich in direkter Nähe zum Heizkessel befindet. Falls du als Mieter keinen Zugang zur Umwälzpumpe hast, schließe einfach den Heizkreislauf deiner Wohnung.

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Umwälzpumpe einer Heizanlage | Foto: stock.adobe.com

Schritt 2: Nach ca. 60 Minuten drehst du das Thermostat deiner Heizung voll auf.

Schritt 3: Mit dem Heizungsentlüftungsschlüssel öffnest du langsam das Ventil. Es ertönt ein Zischen und Wasser tritt aus. Das fängst du mit dem Lappen und der Tasse auf (siehe Bild unten).

Schritt 4: Sobald das Zischen aufhört, drehe das Ventil wieder zu. Die Heizung ist entlüftet.

Das Entlüftungsventil sollte nie vollständig geöffnet werden! Achte auch auf etwas Abstand zum Entlüftungsventil, denn die entweichende Luft kann heiß sein.

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Mit dem Entlüftungsschlüssel die Heizung entlüften und Kosten sparen. | Foto: stock.adobe.com

Für das Entlüften deiner Heizung kannst du auch einen vollautomatischen Heizkörperentlüfter verwenden. Sobald die Sensoren Luft registrieren, wird die Heizung automatisch entlüftet. Wer mehrere Heizungen hat, spart so viel Zeit und Energie.

Heizung richtig einstellen

Um Heizkosten zu sparen, kannst du über das Thermostat die Raumtemperatur einstellen. Doch mit welcher Heizstufe erreichst du welche Temperatur? Hierbei kannst du dich an der folgenden Übersicht orientieren:

  • * (Sternchen): circa 5 Grad
  • Stufe 1: circa 12 Grad
  • Stufe 2: circa 16 Grad
  • Stufe 3: circa 20 Grad
  • Stufe 4: circa 24 Grad
  • Stufe 5: circa 28 Grad

Über die Nacht kannst du eine sogenannte Nachtabsenkung einstellen. Hierbei wird die Raumtemperatur um max. fünf Grad reduziert. Der Vorteil: Die Räume kühlen nicht aus und das Wiederaufheizen am Morgen verbraucht weniger Energie. Je nach Heizsystem kann eine Nachtabsenkung automatisiert oder manuell vorgenommen werden.

Tipp: Bei einer sehr guten Gebäudedämmung fällt die Temperatur über Nacht weniger ab. Hier können durch das Ausschalten der Heizung über Nacht Heizkosten gespart werden. Je schlechter ein Gebäude gedämmt ist, desto eher lohnt sich eine Nachtabsenkung.

Die richtige Raumtemperatur wählen

Richtig heizen bedeutet, das Auskühlen der Räume und somit die Gefahr der Schimmelbildung zu vermeiden. Doch mit welchen Raumtemperaturen kannst du Heizkosten sparen und gleichzeitig Schimmel vorbeugen? Folgende Raumtemperaturen für verschiedene Wohnbereiche werden empfohlen:

  • Wohnbereich und Kinderzimmer: 20 – 22 Grad
  • Küche: 18 Grad
  • Schlafzimmer: 17 – 18 Grad
  • Bad: 20 – 22 Grad
  • Flur: 16 – 17 Grad

Die Raumtemperatur ist auch abhängig von deiner eigenen Wohlfühltemperatur. Je wärmer, desto höher aber auch der Energieverbrauch. Über elektronische Thermostate kannst du die gewünschte Temperatur direkt einstellen und mit Uhrzeiten versehen. So lässt sich zum Beispiel auch die Nachtabsenkung automatisieren.

Um Heizkosten zu sparen, solltest du die Raumtemperatur möglichst konstant halten. Denn das Ein- und Ausschalten der Heizung verbraucht durch das ständige Wiederaufheizen viel mehr Energie.

Heizung abstellen bei längerer Abwesenheit

In den Urlaub fahren und die Heizung komplett abstellen? Das hat Nachteile: Zum einen kühlen die Räume aus. Das steigert das Risiko für Schimmel. Vor allem bei Minusgraden ist die Gefahr für Schimmelbildung hoch. Auch können Wasser- und Heizungsleitungen einfrieren. Zum anderen kostet das Wiederaufheizen deiner Wohnung sehr viel Energie.

Effizienter ist es, die Heizung auf Stufe 1 oder auf das Sternchen (Frostschutz) zu stellen. Du sparst also Energiekosten, wenn du z. B. während eines zweiwöchigen Winterurlaubs deine Heizung anlässt.  

Schimmelbildung vermeiden

Warm anziehen, nicht heizen und so Heizkosten sparen? Lieber nicht, denn dadurch kühlen deine Räume aus und es besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Der Grund: Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Achte also darauf, dass deine Räume im Winter nicht auskühlen und die Raumtemperaturen möglichst nicht unter 15 Grad sinken.

Richtig heizen und lüften

Im Alltag entsteht auch beim Kochen oder Duschen Feuchtigkeit in der Wohnung. Hier hilft regelmäßiges Stoßlüften. Zwei bis dreimal am Tag für jeweils 5 Minuten reichen völlig aus. Wichtig ist, dass du während des Stoßlüftens die Heizung ausschaltest. Verzichte darauf, Fenster lange gekippt zu lassen, denn dadurch verlierst du Wärme und der Raum kühlt aus. Das fördert nicht nur die Schimmelbildung, sondern steigert auch die Heizkosten.

Keine Möbel vor der Heizung

Möbel sollten nicht direkt vor der Heizung stehen. Das verhindert eine gleichmäßige Verteilung der Wärme im Raum. Die Folge: Der Raum erreicht nicht die gewünschte Temperatur, die Heizung arbeitet stärker und die Heizkosten steigen. Auch sollten Gardinen oder Vorhänge nicht vor oder auf der Heizung liegen. Achte auch darauf, dass das Thermostat freiliegt.

Heizkörpernische dämmen

Heizkörpernischen sind aus energetischer Sicht wenig effektiv. Denn durch die dünne Außenwand geht Wärme schnell verloren – das begünstigt Feuchtigkeit und Schimmel. Um trotz Heizkörpernische richtig zu heizen, musst du die Nische dämmen. Hierfür brauchst du eine 3 bis 5 Millimeter starke Dämmplatte, die mit Alufolie beschichtet ist. Die Dämmplatte befestigst du an der Wand, mit der beschichteten Seite zur Heizung zeigend. Dank der Beschichtung wird die Wärme jetzt in den Raum reflektiert. Das reduziert den Wärmeverbrauch und spart Heizkosten.  

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Wärmedämmung bei einer Heizung | Foto: stock.adobe.com

Heizungsrohre isolieren

Auf dem Weg vom Heizkessel bis zum Wohnbereich geht bereits Energie verloren, die sogenannten Verteilverluste. Um hier Heizkosten zu sparen, lohnt sich die Isolierung der Heizungsrohre. Hierbei werden die Rohre ummantelt. Für die Isolierung kannst du Dämmschalen aus Kautschuk und Mineralwolle oder eine Rohrisolierung aus Kunststoff verwenden. Nachdem du die Rohre ausgemessen und den Materialbedarf bestimmt hast, geht es auch schon los:

  1. Stelle die Heizungsanlage ab
  2. Lasse die Heizungsrohre abkühlen
  3. Stülpe die Isolierung vollständig über alle Heizungsrohre
  4. Verbinde die Enden
  5. Verklebe die Anschlussstellen

Da für die Isolierung der Heizungsrohre die Anlage deaktiviert sein muss, sollte die Dämmung im Sommer oder frühen Herbst erfolgen.

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Mit Kunststoff isolierte Heizungsrohre. | Foto: stock.adobe.com

Wärmeverlust vermeiden

Heizungswärme kann durch undichte Fenster oder offenen Türen verloren gehen und das wirkt sich negativ auf deine Energiekosten aus. Das kannst du gegen Wärmeverlust tun.

Fenster abdichten

Damit du bei undichten Fenstern keine Wärme verlierst, kannst du preiswert mit selbstklebenden Dichtungsbändern aus Gummi oder Schaumstoff deine Fenster abdichten. Damit die Bänder so lang wie möglich kleben, reinige die Klebeflächen vorher gründlich. Auch helfen isolierende Rollos oder isolierende Folien isolierende Folien. Diese kannst du z. B. bei alten Fenstern mit einfacher Verglasung verwenden. 

Türen geschlossen halten

Wenn Türen zu kälteren Räumen offen sind, kann die erzeugte Wärme entweichen. Dadurch muss der Heizkörper länger arbeiten, um die gewünschte Temperatur zu halten. Und das steigert die Energiekosten. Bei geschlossener Tür hingegen wird es schneller warm, die Wärme bleibt im Raum und du sparst Heizkosten.

Dämmtapete verwenden

Um den Wärmeverlust durch die Wände zusätzlich zu reduzieren, kannst du eine Dämmtapete mit wärmereflektierender Aluoberfläche verwenden. Durch die Dämmwirkung der Tapete bleibt die Wärme länger im Raum. Zudem muss weniger Energie aufgewendet werden, um die gewünschte Temperatur zu halten. In Kombination mit gedämmten Fenstern und geschlossenen Türen kannst du so noch mehr sparen.

Heizkosten sparen: Wir helfen weiter!

Ob für das Abdichten der Fenster oder zum Entlüften der Heizung: Bei uns findest du das notwendige Zubehör, um endlich richtig zu heizen und so Heizkosten zu sparen!