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Ratgeber Maschinen & Werkzeuge

Wie ist ein Spiralbohrer aufgebaut?

Der Spiralbohrer ist ein oft verwendetes Werkzeug – insbesondere für das Bohren in Metall. Da schadet es nicht, etwas mehr über den Aufbau des Spiralbohrers zu erfahren. Wir geben Dir die wichtigsten Informationen in dem folgenden Beitrag.

Der Spiralbohrer ist vor allem für das Bohren von Metallen geeignet. Für kurze Einsätze kann ein Spiralbohrer auch für Holz oder Kunststoff verwendet werden, wobei es hierfür auch spezielle und damit besser geeignete Bohrer gibt. Speziell geeignet für das Bohren in Metallen ist der Spiralbohrer deswegen, weil sein Aufbau darauf ausgelegt ist.

Der Aufbau des Spiralbohrers – auch Schneidegeometrie genannt – hat einige Charakteristika, die den Spiralbohrer zum am meisten verwendeten Bohrwerkzeug überhaupt machen. Wie entstehen diese vorteilhaften Arbeitseigenschaften und wie ist der Spiralbohrer aufgebaut?

Allgemeiner Aufbau von Spiralbohrern

Der Spiralbohrer besteht am unteren Ende aus einem zylinderförmigen Schaft, sowie dem Schneidteil. Letzteres besteht aus den Haupt-und Nebenschneiden an der Bohrspitze. Zusätzlich zum Zylinderschaft gibt es den Kegelschaft oder 6-Kant-Schaft

Schneidegeometrie von Spiralbohrern

Die grundlegende Form des Spiralbohrers ist der Keil. Durch das Einschleifen der Spannuten an der Bohrerspitze erhält der Spiralbohrer seine Hauptschneiden, sowie die Nebenschneiden am Schneidteil. Der Winkel, der sich aus den beiden Hauptschneiden ergibt, ist der Spitzenwinkel. Die Spitze des Bohrers hat üblicherweise einen Winkel von 118°, dies ist der Fall bei HSS-Bohrern. Hartmetallbohrer haben einen Spitzenwinkel von 142°. Der Spitzenwinkel hat entscheidenden Effekt auf die Ablaufrichtung des Spanes, Vorschub-und Schnittkraft, sowie die Wärmeabfuhr.

Beispiele für die richtigen Spitzwinkel-Auswahl

Die Auswahl des richtigen Spitzenwinkels am Spiralbohrer kann also für ein verbessertes Arbeitsergebnis sorgen, wie etwa beim Bohren schlecht wärmeleitender und kurzspanender Materialien. Hier empfehlen wir einen kleinen Spitzenwinkel, da die langen Hauptschneiden eine gute Wärmeabfuhr gewährleisten.

Bei guter Wärmeleitung sowie langspanenden Materialien wählst du einen großen Spitzenwinkel, da er einen guten Spanablauf bei geringer Schnittkraft mit sich bringt. Diese Schneidegeometrie ist vor allem ausschlaggebend für die Beschaffenheit der Metalle, die mit dem jeweiligen Spiralbohrer bearbeitet werden sollen.

Diese verschiedenen Spiralbohrer werden generell recht übersichtlich in drei Werkzeugtypen aufgeteilt:

  • Typ N für Werkstoffe mit normaler Härte, Baustähle, weicher Grauguss, mittelharte NE-Metalle, Spitzenwinkel 118°
  • Typ H für zähe und spröde Werkstoffe
  • Typ W für weiche und zähe Werkstoffe.

Hier liegt der Unterschied im Aufbau der Spiralbohrer in den verschiedenen Größen der Drallwinkel und dem Spitzenwinkel. Die Drallwinkel wurden derart geschaffen, dass sie für den jeweiligen zu bohrenden Werkstoff einen optimalen Spanwinkel ergeben.