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Ratgeber Maschinen & Werkzeuge

Was ist eine Bohrkrone?

Bohren ist ein schönes Handwerk, denn man erschafft etwas, das man sehen und gebrauchen kann. Doch nicht immer ist es mit einem kleinen Löchlein von einigen Millimetern getan. Manchmal brauchst Du einen Kanal, eine richtige Röhre mit mehreren Zentimetern Durchmesser.

Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Du ein Ofenrohr durch die Wand legen oder ein Abflussrohr installieren willst. Nichts dergleichen wird einfach nur durch den Raum verlegt, und in den Wänden und Böden sind solche Löcher nicht vorgebohrt. Was tun? Es muss eine Kernbohrung vorgenommen werden und die dafür zuständige Bohrkrone sitzt an der Spitze des Kernbohrers.

Definition: Die handwerkliche Bohrkrone an sich

Die Bohrkrone, bzw. die Bohrkronenanordnung, wird nicht nur im handwerklichen Bereich eingesetzt. Spezielle Super-Bohrköpfe werden auch für Ölbohrungen oder für Forschungsarbeiten im Geothermie-Bereich eingesetzt. Die Bohrkrone für den handwerklichen Bereich hat eine zylinderartige, kreisrunde Form. Sie verfügt am Stirnende über Schneidelemente und wird anhand eines Schaftes in einer Bohrmaschine fest arretiert. Durch den Drehantrieb der Bohrmaschine wird die Bohrkrone ebenfalls gedreht, woraufhin sie sich in den Werkstoff fräst.

Was mit Bohrkrone bohren?

Entsprechende Werkstoffe sind vor allem Beton, Stahlbeton, Ziegel und Stein, also im Prinzip alle Gesteine, die im Bauwesen zum Errichten von Gebäuden genutzt werden. Bohrkronen schaffen vor allem in solch harten Materialien kreisrunde Löcher von 25 Millimetern oder mehr. Das Stirnende des Kernbohrers, also die Bohrkrone, wird durch die Axialkräfte der Bohrmaschine in den Werkstoff eingedreht. Dabei entstehen Löcher, aber gleichzeitig auch Bohrkerne.

Die Bohrkerne werden beim Bohren mit Bohrkrone aus dem Werkstoff herausgelöst. Diese Ringnut wächst mit fortschreitendem Bohrprozess in den Bohrzylinder hinein. Ist dabei die maximale Länge des Bohrzylinders erreicht, bevor ein Durchbruch erzielt oder die gewünschte Lochtiefe erreicht wurde, muss die Bohrkrone ruhen. Der Bohrkern muss dann zunächst aus dem Bohrloch herausgebrochen und von dort entfernt werden.

Aufbau der Bohrkrone und Anwendung

Die Bohrkrone sitzt am Ende eines Zylinders, der, je nach Produkt, unterschiedliche Längen aufweisen kann. Je nach Zylinderlänge bemisst sich im Einsatz auch die Größe des herausschneidbaren Bohrkerns. Die Bohrkrone selbst besteht an der Spitze aus Schneidelementen.

Diese Schneideplatten – in den meisten Fällen bestehend aus Hartmetall – fräsen sich in den Werkstoff. Spezielle Diamant-Bohrkronen sind besonders effektiv, da sie mit dem härtesten aller Materialien auf der Welt verstärkt werden. Durch den Diamantbesatz schneiden Bohrkronen sich mühelos durch Granit, Naturstein und sämtliche Baustoffe und müssen vom Anwender auch nicht angesetzt oder geschärft werden.

Anschließend folgt im Aufbau der Bohrkrone der Bohrzylinder, der, je nach Tiefe, die maximale Tiefe der Bohrung vorherbestimmt. Manche Bohrkronen sind auch mit einer Wendelnut ausgestattet, um die Bohrkleinanbfuhr zu gewährleisten.

In der Mitte des Bohrzylinders hat die Bohrkrone einen zusätzlichen Bohrer. Es ist ein Zentrierbohrer, der dafür sorgt, dass die Bohrkrone – vor allem gleich zu Beginn der Bohrung – nicht einen festen Halt hat und auch genau an der gewünschten Stelle bohrt.