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Was ist ein Fräsbohrer?

Heute widmen wir uns einer Frage, die sich rund um einen ganz besonderen Bohrer dreht: Was ist ein Fräsbohrer? Eine einfache Frage, die eine komplexe Antwort erhält, denn es gibt eine ganze Reihe von Fräsbohrern, die wir heute im Blog detailliert vorstellen.

Was sie alle vereint, ist das Fräsen als Bearbeitungsvorgang eines Werkstoffes. Sowohl Metall, Holz und auch Kunststoffe können gefräst werden, und zwar mit Hilfe eines Fräswerkzeuges. Das können sowohl spezielle Werkzeugmaschinen oder ein Bearbeitungszentren sein, als auch der Fräsbohrer.

Was ist Fräsen?

Fräsen ist ein Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstoffes, der während des Verfahrens entweder getrennt oder verformt wird. Dabei entstehenden Späne, weswegen das Verfahren auch Zerspanen genannt wird. Zu den zerspanenden Verfahren gehören neben dem Fräsen auch Bohren, Sägen oder Drehen.

Prinzipiell geht es beim Fräsen darum, ein keilförmiges Werkzeug in einen Werkstoff einzuführen und anschließend eine Schicht abzutrennen; genau das, was der Fräsbohrer macht. Fertig ist das Loch im Metall, aber wichtig ist dabei natürlich, dass der Fräsbohrer härter ist, als das Material, in das er sich hineinbohren soll.

Der Fräsbohrer wird beim Fräsen von Werkstoffen verwendet und kann in zweierlei Weisen genutzt werden: Beim „Stirnfräsen“ steht die Werkzeugachse senkrecht zum Werkstoff, beim „Umfangfräsen“ steht sie parallel. Außerdem unterscheidet man zwischen verschiedenen Frästechniken, wie Planfräsen, Rundfräsen, Formfräsen oder Profilfräsen.

Wie ist der Fräsbohrer aufgebaut?

Wie auch andere Bohrer, ist der Fräsbohrer generell in Schaft und Schneidteil aufgeteilt. Beide Teile gibt es – gerade beim Fräsbohrer – in einer großen Variation, einige der vielen Varianten von Fräsbohrer-Schneiden, bzw. Schäften behandeln wir im weiteren Verlauf des Artikels.

Die verschiedenen Ausführungen der Fräsbohrer

Fräsbohrer werden aus Hochleistungsschnellschnittstahl (HSS)hergestellt. Je nach Ausführung variieren die Materialabtragung, die Anwendungsbereiche, Festigkeit und Härte, sowie die Oberflächengüte:

  • Typ N – Schlichtfräser, kleine – mittlere Spanvolumina, fräst Stahl, Guss oder Leichtmetalle mit normaler Festigkeit
  • Typ NF – Schrupp-und Schlichtfräser, sonst wie oben
  • Typ NR – Schruppfräser mit groben Rillen – mittlere – große Materialabtragung, sehr großes Zerspanungsvolumen, fräst Stahl, Guss oder Leichtmetalle mit bis zu mittleren Festigkeiten
  • Typ HR –Schruppfräser mit kleinen Rillen, großes Zerspanungsvolumen, für harte und kurzspanende Werkstoffe, z.B. Stahl oder Guss
  • NR-Pro – Auf höchste Zerspanung ausgelegtes Schrupp-Schlichtprofil, ebenfalls für harte und kurzspanende Werkstoffe, z.B. Stahl oder Guss
  • Typ H – Schlichtfräser für harte oder gehärtet Werkstoffe, kleines Spanvolumen, hat die beste Oberflächengüte

Zudem gibt es eine ganze Reihe von generellen Fräserausführungen in Bezug auf die Schneiden, hier einige Beispiele:

  • Einzahnfräser für Fräsmaschinen schneiden Alu-Profile
  • zwei bis drei Schneider zum Nutenfräsen und Eintauchen
  • vier Schneider zum Umfangfräsen und Eintauchen
  • Scheibenfräser zum Trennen und Schlitzen
  • Radiusfräser schneiden Übergänge, Radien oder Flächen

Unterschiedliche Schaftausführungen beim Fräsbohrer

Nun haben wir diverse Spitzen, bzw. Bohrprofile am Fräsbohrer kennengelernt, doch auch am anderen Ende besteht viel Variabilität. Den im wahrsten Sinne vielseitig einsetzbaren Fräsbohrer gibt es mit vielen unterschiedlichen Schaftausführungen:

  • Steilkegelschaft
  • Morsekegelschaft
  • zwei seitliche Spannflächen
  • eine seitliche Spannfläche
  • glatter Schaft

Bitte beachte, den Fräsbohrer stets so fest wie möglich einzuspannen. Da speziell beim Fräsen schwierige, also für die Materialien anspruchsvolle, Operationen durchgeführt werden, empfehlen wir die speziellen Spannmittel für Fräsbohrer. Diese sind besser als die herkömmlichen Spannzangenfutter.